Ein Impuls für die Fastenzeit und die Ostertage 

 

Unterwegs zum Auferstandenen


Fastenzeit, „Zeit für Abnehmkur“, „Zeit ohne Alkohol“, „Zeit ohne Handy“ oder …
DIE Zeit der Vorbereitung auf Ostern! Sie ermöglicht Christen sich auf die zentrale Grundlage ihres Glaubens an Jesus, den Auferstandenen vorzubereiten: Persönlich oder gemeinsam nachzudenken und zu besprechen über das „den Tod überwindende Geschehen“. Grundgelegt: Im 1. Brief an die Gemeinde in Korinth: Das erste schriftliche Zeugnis der Auferweckung Jesu verdanken wir Paulus, 55 n.Chr. (1. Kor15,3- 5). 

„Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für uns gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien den Kephas, dann den Zwölf.“


Vier Verben markieren die wichtigsten Aussagen des Textes:
gestorben - Zeugen: Vertraute und Gegner
begraben
auferweckt - Zeugen: Nur Vertraute
So auch Petrus in seiner ersten Pfingstpredigt:
„Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir Zeugen.“
erschienen - In Jerusalem, Emmaus, See Tiberias …


Christen glauben weltweit in vielen christlichen Gemeinschaften, Kirchen an diese zentrale Aussagen. Es ist das verbindende Kennzeichen der Christen. In keiner anderen Weltreligion wird von „auferweckt, auferstanden“ eines Menschen gesprochen.


Der Aspekt auferweckt „am dritten Tag gemäss der Schrift“ kann helfen, diesem menschen- und weltbewegendem Geschehen näher zu kommen. Paulus schreibt, daß er diese Botschaft „empfangen habe“. Offensichtlich bezieht sich Paulus auf Ur-Christengemeinde mit Petrus und Jakobus in Jerusalem. Zeitlich nahe den Erfahrungen der Jünger mit Jesu Leiden und Tod.
Die meisten Jünger waren, wie Jesus, Juden und Kenner der jüdischen Schriften. Vom „dritten Tag“ wird im jüdischen Tanach, unserem Alten Testament, in wichtigen Situationen erzählt so von Jona, Hosea, Moses. 

Jona, der Prophet lebte im 8. Jh. vor Chr. Er wehrte sich, die Menschen der Stadt Ninive zur Umkehr zu rufen. Er wurde von Jahwe in die Unterwelt gebannt und „am dritten Tag aus der Unterwelt ausgespuckt“ (Jona 2,1).
Matthäus nimmt dies in seinem Evangelium als Argument auf: „Denn gleich wie Jona drei Tage und Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Inneren der Erde sein.“ (Mt. 39- 41)
Hosea, der Prophet, wendet sich an das Volk nach dem babylonischen Exil: „Komm wir wollen wieder umkehren zum Herrn … Nach zwei Tagen wird er uns lebendig machen, am dritten Tag aufrichten, damit wir vor ihm leben.“ (Hosea 6.2)

Jesus selbst hat seinen Jüngern sein Leiden und Auferstehen angekündigt: 

Bei Markus: Der „Menschensohn müsse vieles erleiden …, er werde getötet, aber nach drei Tagen werde er auferstehen." (Markus in 8,31)

Nach Lukas: Jesus sagte den Jüngern abseits vom Volk: „Der Menschensohn … wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen“(Lk 9,22)

Matthäus berichtet: Er, Jesus, „müsse vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen.“ (Mt 16,22).

 

Also freuen wir uns, dass der Mittelpunkt unseres Glaubens alttestamentliche Bezüge aufnimmt. Auferstehung am dritten Tag und gemäß der Schrift verknüpfen Altes und Neues Testament.


Frohe Ostertage!

 

(JJ)