St. Martin

"St. Martin ritt durch Schnee und Wind ..." Aus voller Kehle schmetterten die Kinder das bekannte Martinslied im Umzug unseres Kindergartens St. Peter.

 

Kein St. Martin ohne langen Vorlauf und viele Vorbereitungen! Die Erzieherinnen erzählten die Legende vom Hl. Martin und sahen sie mit den Kindern im Bilderbuchkino an. In der Laternenwerkstatt verwandelten sich alte Plastikflaschen in Fische und Bienen und in Elmar, den Elefanten, als leuchtende Laterne.

 

Am Vortag backten die Kinder einen Martinsmantel. Den konnten wir gut am Martinsmorgen bei einem gemeinsamen Frühstück in der Gruppe teilen.

 

Am frühen Abend zog es alle dann nach draußen, um die bunten Laternen anzuzünden. Nach einem Wortgottesdienst mit Frau Wingels in der St. Peter-Kirche, folgten wir dann dem Pferd mit St. Martin und dem Bettler durch die nahen Straßen und zurück zur Kirche. Zum Schluss gab es einen Weckmann für jedes Kind. Am Feuer auf dem Kirchplatz ließen wir das schöne Fest mit heißen Getränken ausklingen.

 

In der Legende hat der Hl. Martin dem armen Mann Respekt gezeigt und ihm geholfen. Da unser Jahresthema "Die Rechte der Kinder" ist, vertieften wir in den Wochen vor dem Martinstag in Gesprächen und Aktionen das Wissen der Kinder über das Recht auf Respekt, Toleranz und nicht zuletzt das Recht auf Hilfe und Unterstützung, wie es seit November 1989 von den Vereinten Nationen festgelegt wurde.

 

Wir wollen in unserem Kindergarten auf mehr Toleranz und Respekt achten und erfahren, was das konkret in unserem Alltag bedeutet. Viele Menschen sind in eine Notlage geraten ohne eigenes Verschulden. Diesen Menschen wollen wir Respekt entgegenbringen und nicht abfällig über sie reden, nur weil sie anders als wir leben. Auch Kinder sind alle verschieden. Wir kommen aus verschiedenen Ländern, sprechen manchmal verschiedene Sprachen und sehen unterschiedlich aus.

 

St. Martin war und ist ein Licht in der Dunkelheit. Wenn wir heute mit der Laterne hinter ihm herziehen, zeigen wir, dass auch wir ihm nachfolgen wollen. In vielen kleinen Situationen im Alltag helfen wir uns gegenseitig beim Spielen, beim Aufräumen oder beim Anziehen.

 

Wir wollten aber auch den Blick erweitern und überlegen, wie wir Kindern helfen könnten, denen es gar nicht gut geht, und deren Rechte nicht beachtet werden. Hier bot sich für uns eine Beteiligung an der Aktion "Meins wird Deins" des Kindermissionswerks der Sternsinger an. Mit Unterstützung der Eltern brachte jedes Kind ein gut erhaltenes Kleidungsstück mit. Diese Spenden werden in die Secondhand-Shops des Hilfswerks geschickt. Der Verkaufserlös unterstützt Kinder in Indien, die mit ihrer Arbeit in Teppich- Fabriken den Unterhalt für ihre Familien erbringen müssen. Sie können auch durch unseren Beitrag in ihre Familien zurückkehren und eine Schule besuchen. Das wäre sonst nicht möglich. So wird durch unseren kleinen Beitrag diesen Kindern ihr Recht auf Bildung gegeben.