Verkauf der Kirche St. Barbara

 

Die Kirche St. Barbara an der Klausstraße in Hochemmerich wird verkauft. Die seit 2011 profanierte und unter Denkmalschutz stehende Kirche soll nach Planung des Käufers als kulturelle Begegnungsstätte genutzt und eine Ausstellungs- und Veranstaltungsgalerie etabliert werden. Sowohl der Kirchenvorstand St. Peter als auch das Bischöfliche Generalvikariat in Münster haben dem Verkauf zugestimmt. Der Kaufvertrag ist unterschrieben, der Zeitpunkt des Eigentumsübergangs wird in Abstimmung mit dem Käufer in den kommenden Wochen festgelegt.

 

Sinkende Finanzmittel mit weniger Priestern führten zur Fusion in der Großgemeinde St. Peter

Die ehemals selbständigen Pfarreien St. Ludger, Christus König, St. Barbara und St. Peter wurden im Jahr 2007 zur Großgemeinde St. Peter fusioniert. Zuvor waren bereits im Jahr 2004 die Pfarreien St. Ludger und Christus König zur Gemeinde Heilig Kreuz zusammengeschlossen worden. Der wirtschaftlichen Situation geschuldet und den Vorgaben des Bischöflichen Generalvikariats folgend standen weitere tiefgreifende Veränderungen an, die in den Profanierungen der Kirchen St. Ludger und St. Barbara mündeten.

 

Umfangreiche Bemühungen zur Nachnutzung der Kirche St. Barbara

Für die Kirche St. Barbara hat es seitens des Kirchenvorstands umfangreiche Bemühungen zu einer Nachnutzung gegeben. Zunächst stand die Nutzung des Grundstücks für eine Bebauung mit preiswertem Wohnraum für junge Familien im Vordergrund. Diese musste verworfen werden als die Kirche unter Denkmalschutz gestellt wurde. Ausschlaggebend hierfür war die in freitragender Spannbetonbauweise ausgeführte Dachkonstruktion als sog. hyperbolischer Paraboloid.

Es wurden zahlreiche alternative Nutzungsmöglichkeiten für die Kirche betrachtet. Eine dauerhafte Nutzung als Kultur- und Ausstellungsstätte scheiterte regelmäßig an der nicht vorhandenen Wirtschaftlichkeit. Lediglich eine temporäre Nutzung der Kirche als Ausstellungsort während der Ruhrtriennale im Jahr 2018 hat stattgefunden.

Der Kirchenvorstand hat darüber hinaus, mit Unterstützung des Bistums, einen Architektenwettbewerb zur Nutzung der Kirche als Kolumbarium, also als Urnenbegräbnisstätte, durchgeführt. Die Realisierung scheiterte am enormen Finanzbedarf in hoher sechsstelliger Höhe, der allein für die Sanierung des Kirchengebäudes erforderlich gewesen wäre. Hinzu wären die Kosten des Umbaus zu einem Kolumbarium gekommen, so dass auch diese Idee verworfen werden musste.

Eine weitere Nutzung als Wohnraum für behinderte Menschen war ebenfalls angedacht. Ein Träger aus dem sozialen Bereich hatte ein Wohnkonzept entwickelt, das die Errichtung abgetrennter Wohnbereiche auf verschiedenen Ebenen vorsah, ohne in die Gesamtarchitektur der Kirche eingreifen zu müssen. Eine Wirtschaftlichkeit war auch leider hier nicht gegeben.

Letztlich hat der Kirchenvorstand ein auf den Verkauf von Kirchen spezialisiertes Maklerbüro aus Düsseldorf mit der Vermarktung der Kirche beauftragt. Ziel war es, mit einem Käufer eine Nachnutzung zu gewährleisten und den weiteren Verfall der Bausubstanz der Kirche aufzuhalten.

 

Chronologie der Kirche St. Barbara

1957     Gründung eines Kirchbauvereins

1961     Grundsteinlegung und erster Spatenstich durch Pfarrer Brötsch

1964     Weihe der Kirche durch Bischof Josef Höffner

1974     Errichtung des Windfangs am südwestlichen Eingang

1990     Errichtung des Glockenturms

1991     Weihe der fünf Bronzeglocken Christus König, Paulus, Petrus, Barbara und Maria durch Bischof Reinhard Lettmann

2011     Profanierung der Kirche durch Weihbischof Wilfried Theising

2025     Verkauf der Kirche