Kreuzabnahme – außerplanmäßig

 

Seit Mitte der ersten Oktoberwoche ist das Kreuz an der Süd-Ost-Außenseite der Christus König Kirche „leer“. Zu sehen ist nur noch das überdachte Metallkreuz. Der Corpus, der den gekreuzigten Jesus zeigt, fehlt.  

War das Kreuz im ursprünglichen Zustand allein schon seiner Größe wegen ein „Hingucker“, so fällt es heute ohne Corpus vielen umso mehr auf.

Das gleich vorweg: Nein, keine neue Liturgiereform oder ähnliches!

Der Corpus, die in Holz geschnitzte Darstellung des gekreuzigten Jesus, muss zur „Nachbehandlung“. Vor etwa zehn Jahren wurde die Figur von alten Farbresten befreit, neu lackiert und an einem stabilen Kreuz befestigt, das Gemeindemitglieder neu erbaut hatten. In den letzten Monaten stellte sich nun heraus, dass die Skulptur in sich nicht mehr stabil ist.

Der Corpus ist aus mehreren Teilen geschnitzt und die Einzelteile mit Holzdübeln verbunden und verleimt. Die Fixierung der Arme hat sich mit der Zeit immer mehr gelockert. Zum Schluss mussten die Arme, damit sie nicht abfielen, mit Stricken gesichert werden. (Es entstand dadurch übrigens aus der Not geboren eine Kreuzigungsszene, die man auch auf manch anderen älteren, gemalten Kreuzigungsdarstellungen findet). Neben Sicherheitsaspekten spielte auch die Anfälligkeit der Holzskulptur für Witterungsschäden eine große Rolle. Eindringende Feuchtigkeit setzte den beteiligten „Körperteilen“ entsprechend zu. Ein weiterer Verfall wäre vorprogrammiert gewesen.

Also war Handeln geboten. Die Schreinerei Tragier+ Goßens aus Bergheim übernahm den Auftrag, die Figur zu stabilisieren und gegen Witterungseinflüsse zu schützen.

In zwei bis drei Wochen, so Pastor Mehring, werden Kirchenbesucher, Kindergartenkinder, ihre Eltern, zufällig Vorbeikommende und nicht zuletzt auch er selbst als „Nachbar des Herrn INRI“ wieder vor der Figur des Gekreuzigten verweilen können.

 

18.10.2017